BGH: Verkoop van Nintendo-DS-kaarten die technische maatregelen omzeilen
BGH 27 november 2014, IEF 14418 (Nintendo-DS II)
Vgl. HvJ EU: IEF 13453. Er worden adapters met een uitneembare flash-kaart aangeboden die zijn nagebouwd met dezelfde vorm en grootte zodat ze in een Nintendo-DS passen. Conform § 95a Abs. 3 Nr. 3 UrhG is de verkoop van apparaten die technische maatregelen omzeilen verboden. Dit artikel beschermt ook technische maatregelen ter bescherming van videogames. Omdat de kaarten en de Nintendo-DS in afmetingen zo afgestemd zijn dat alleen Nintendo-DS-kaarten in de console passen, wordt daarmee voorkomen dat er andere spellen ("Raubkopien") kunnen worden gebruikt. Het BGH verwijst de zaak terug naar het Landesgericht München, omdat zij niet getoetst heeft of de inzet van technische maatregelen in overeenstemming is met het evenredigheidsbeginsel en of juridische toepassingen niet onevenredig beperkt werden.
Uit het persbericht: Die Klägerin produziert und vertreibt Videospiele und Videospiel-Konsolen, darunter die Konsole "Nintendo DS" und zahlreiche dafür passende Spiele. Sie ist Inhaberin der urheberrechtlichen Schutzrechte an den Computerprogrammen, Sprach-, Musik-, Lichtbild- und Filmwerken, die Bestandteil der Videospiele sind. Die Videospiele werden ausschließlich auf besonderen, nur für die Nintendo-DS-Konsole passenden Speicherkarten angeboten, die in den Kartenschacht der Konsole eingesteckt werden.
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Nach § 95a Abs. 3 Nr. 3 UrhG ist (unter anderem) der Verkauf von Vorrichtungen verboten, die hauptsächlich hergestellt werden, um die Umgehung wirksamer technischer Maßnahmen zu ermöglichen. Diese Vorschrift schützt - so der BGH - auch technische Maßnahmen zum Schutz für Videospiele. Bei der konkreten Ausgestaltung der von der Klägerin hergestellten Karten und Konsolen handelt es sich um eine solche Schutzmaßnahme. Dadurch, dass Karten und Konsolen in ihren Abmessungen so aufeinander abgestimmt sind, dass ausschließlich Nintendo-DS-Karten in die Nintendo-DS-Konsolen passen, wird verhindert, dass Raubkopien von Videospielen der Klägerin auf den Konsolen abgespielt und damit unbefugt vervielfältigt werden können. Die von der Beklagten zu 1 vertriebenen Adapterkarten sind auch hauptsächlich zur Umgehung dieser Schutzvorrichtung hergestellt worden. Die Möglichkeit des Abspielens von Raubkopien bildet den maßgeblichen wirtschaftlichen Anreiz zum Kauf der Adapter; die legalen Einsatzmöglichkeiten der Adapter treten demgegenüber eindeutig in den Hintergrund. Das Berufungsgericht hat allerdings nicht geprüft, ob der Einsatz der technischen Schutzmaßnahme den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wahrt und legale Nutzungsmöglichkeiten nicht in übermäßiger Weise beschränkt werden.